Gender-Schwerpunkt (Frauengesundheit)
Gender-Schwerpunkt (Frauengesundheit)
Dr.in Wimmer-Puchinger ist in Österreich eine Pionierin der Frauengesundheit. Sie veröffentlichte den 1. Österreichischen Frauengesundheitsbericht und legt damit einen wesentlichen Grundstein für die weitere Auseinandersetzung mit gesundheitlichen Anliegen von Frauen allgemein sowie speziell mit solchen in prekären Situation (wenig finanzielle Möglichkeiten, geringer Bildungsstatus, Migrationserfahrung).
Frauen, aber auch Männern, werden gesellschaftlich unterschiedliche Rollen zugrunde gelegt, was sich auch im Gesundheitsbereich spiegelt. Frauen sind nach wie vor die „Hüter“ der Gesundheit in der Familie. Sie kümmern sich um die medizinische Versorgung – übernehmen Arztbesuche bzw. gehen mit Angehörigen zum Arzt, holen Medikament aus der Apotheke, übernehmen die Pflege von kranken sowie alten Familienmitgliedern. Entsprechend der traditionellen Rollen müssen Männer nach wie vor „Widerstandfähigkeit“ unter Beweis stellen.
1998 wurde ein von ca. 100 multi-professionellen ExpertInnen erstelltes Frauengesundheitsprogramm – erstmalig in Österreich (!!) – unter der Leitung von Wimmer-Puchinger erarbeitet. 12 Handlungsschwerpunkte wurden definiert und einstimmig vom Wiener Gemeinderat beschlossen.
1999 wurde Wimmer-Puchinger als Frauengesundheitsbeauftragte der Stadt Wien nominiert und hat als solche bis 2015 zahlreiche Initiativen und Maßnahmen des Wiener Programms für Frauengesundheit nachhaltig umgesetzt.
Vom politisch beschlossenen Programm zu Taten: Frauenspezifische Problemstellungen erstmalig zu adressieren (postpartale Depressionen, Essstörungen, Zunahme der ästhetischen Chirurgie, Gewalt als Gesundheitsthema, etc.) und hierfür Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, war für sie eine spannende Herausforderung.